GERINGE BEDEUTUNG, GROSSE KONTROVERSEN

Fachleute sind sich einig, dass Windkraftwerke in der Schweiz nie eine bedeutende Rolle bei der Energieproduktion werden spielen können. Das Windaufkommen ist, wie Wind-Daten-Karten belegen, bei uns gering, die schweizerische Landschaft zudem zu kleinräumig und zu dicht besiedelt. Trotzdem wird bei erneuerbaren Energien immer wieder über Wind diskutiert, obwohl Wasser und Photovoltaik heute schon eine viel grössere Bedeutung haben und noch mehr Einfluss haben werden. Der Grund ist nicht zuletzt auch darin zu suchen, dass Suisse Eole, die CH-Windenergie-Fördervereinigung, seit Jahren überaus hartnäckig und auf allen Ebenen Lobbyarbeit leistet.

 

In einer ihrer aktuellen Werbebroschüren ist übrigens zu lesen: «Schweizer Winde wehen am stärksten auf den Höhen von Jura und Voralpen, in den Alpentälern und auf Alpenpässen. Windstrom hat auch in der Schweiz viel Potenzial (…).» Die Gemeinde Vechigen dagegen liegt im Agglomerationsgürtel von Bern.

 

Geringe Bedeutung

Ende 2015 waren in der Schweiz 34 Gross-Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 60 Megawatt (MW) installiert. Die Jahresproduktion 2015 betrug insgesamt 110 Mio. Kilowattstunden (kWh). Dies entspricht weniger als 0,2% des gesamten Stromverbrauchs unseres Landes! Deshalb ist darauf zu achten, dass die Verhältnismässigkeit gewahrt bleibt: Der Anteil an Windenergie am Gesamtvolumen der Energieproduktion in der Schweiz ist heute verschwindend klein. Deshalb soll auch der durch Windkraftanlagen verursachte Schaden am schweizerischen Landschaftsraum entsprechend gering gehalten werden.

 

Ausbau auf sieben Prozent beabsichtigt, aber…

Gemäss Ausbau der erneuerbaren Energien im Rahmen der Energiestrategie 2050  des Bundes soll die Wind-Nutzung auf bis zu sieben Prozent hochgefahren werden. Ein vergleichsweiser geringer Produktionsanteil gemessen am Ausmass der Beeinträchtigung der  Bevölkerung, Natur und Landschaft, der mit dem landesweiten Bau von rund 1000 neuen Anlagen einhergehen soll. Immer mehr Menschen, darunter auch Politiker, sind in Anbetracht der verbreiet auftauchenden Probleme dabei, umzudenken. Die Erkenntnis setzt sich durch: Windkraft ja, aber nur wo sie sinnvoll ist und auch nicht um jeden Preis.

 

Die Energiewende ist ein gigantisches Vorhaben, das die Gesellschaft und den Umgang mit Ressourcen mehr beeinflussen wird als die meisten Entwicklungen der letzten einhundert Jahre. In Zeiten steigender Preise und immer weiteren Gebühren und Abgaben kann sie nur gelingen, wenn geeignete Massnahmen und Technologien eingesetzt werden, mit denen sich die Kosten möglichst gering halten lassen.

 

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